Montag, 1. Dezember 2014

Liebe

Ihr habt euch sicherlich schon einmal verliebt. Was frage ich, verlieben ist menschlich, jeder Mensch wird in seinem Leben schon einmal dieses Gefuehl erlebt haben. (Wenn nicht, tut es mir fuer diese Person sehr leid.)
Ich beschreibe hier eine Reise, eine Reise bei der man nicht weiss ob man heil ankommt. Man weiss nicht ob es sich lohnt, und vor allem weiss man nicht, ob es diese Person ueberhaupt wert ist.

"Nur wer sich oeffnet fuer den Schmerz laesst auch die Liebe mit hinein - ASP"

Der Anfang.
Man lernt sich kennen. Im Normalfall ist relativ schnell klar - diese Person finde ich symphatisch, oder auch nicht. Man hat des oefteren Kontakt, lernt sich kennen, am Anfang ist man hoeflich, vielleicht auch reserviert, da man nicht einschaetzen kann was die andere Person ueber einen denkt. Man ist unsicher, mag er/sie mich, bin ich vielleicht zu forsch, man moechte nicht zu viel riskieren. Auch ist man sich Anfangs vielleicht gar nicht bewusst das man die Person mehr mag, als eigentlich vorgesehen. Die echte Liebe kommt schleichend, doch wenn sie da ist, dann ist es eine Kraft die sich nicht mehr aufhalten laesst, die so gewaltig ist das sie ueber dein weiteres Leben entscheidet.
Wer nichts riskiert, wird auch niemals erfahren ob es sich vielleicht doch gelohnt haette.

Das Finden.
Der Kontakt wird mehr. Die Gedanken sind immer oefter bei der Person. Vielleicht versucht man es noch zu verbergen, aus Angst vor dem neuen, aus Angst vor zurueckweisung. Doch irgendwann kommt der Moment in dem man sich eingestehen sollte das doch mehr im Spiel ist als nur eine Freundschaft. Und es kommt auch der Moment in dem man wissen moechte ob die Person ebenfalls so empfindet. Dieser Moment entscheidet so ziemlich alles. Wie soll man der Person nun zeigen das man sie mag? Das Gefuehl ist so aehnlich als wuerde man nackt ueber einen belebten Platz laufen. Man oeffnet sich fuer den Schmerz, da man nicht weiss ob dieses Gefuehl erwidert wird, man laesst den Panzer fallen, ist nackt, schutzlos ausgeliefert, fuer diesen einen Moment: "Ich mag dich mehr als ich vorher gedacht habe."
Und waehrend man vor Angst vergeht, kann es gut sein das die andere Person grade Luftspruenge macht und der gluecklichste Mensch auf der Welt ist, denn es hat sich die ebenfalls symphatische Person geoeffnet fuer den Schmerz, sich verletzlich gezeigt, Liebe zu gelassen.
Lieben lernen.
Lieben muss man lernen. Es reicht nicht aus, eine heisse Begeisterung fuereinander zu verspueren. Die Liebe waechst mit jedem Tag an dem man positive Momente mit einander erlebt, in denen man lernt sich einander zu vertrauen, zusammen zu leben und aufeinander Ruecksicht zu nehmen. Es wird auch immer wieder negative Momente geben, in denen man voneinander enttauescht ist, weil die Person mit einer Situation anders umgegangen ist als man es sich selber gerne gewuenscht haette. Doch auch das gehoert zum lieben lernen dazu. Die Person zu nehmen wie sie ist, zu akzeptieren und vor allem zu respektieren. Das kostet vor allem Zeit. Keine Beziehung ist nach 3 Wochen auf dem Stand wie sie nach einem halben Jahr ist.

Die rosarote Brille.
Ganz gefaehrliches Ding, sollte man am besten so schnell wie moeglich loswerden, um auch hinter die Fassade der Beziehung schauen zu koennen. Denn was bringt es einem, wenn man zu allem ja und amen sagt, im nachhinein aber denkt: "Wie konnte ich das jemals toll finden?"
Und: bei der echten, grenzenlosen Liebe kann man sich alles sagen, auch wenn es negativ ist. Man verzeiht, denn viel schlimmer ist das Gefuehl fuer immer von der Person getrennt zu sein, nur weil er/sie Dinge macht, die mit dem eigenen Leben nicht konform sind. Es laesst sich immer ein Kompromiss finden. Die echte Liebe findet immer einen Weg. Aber alles zu verdraengen ist auf keinen Fall der richtige, und das macht man meiner Meinung nach mit der rosaroten Brille. Darum, runter damit. :)
Das wichtigste ist fuer mich, ehrlich sein. Immer. Luegen ist der Anfang vom Ende. Viel reden, aber auch lachen, weinen, Gefuehle miteinander teilen. Nichts staerkt mehr die Liebe als wenn man sich selber vor der Person nackt zeigt, mit allen Ecken und Kanten, mit allen Hoehen und Tiefen. Und wenn man sich dann in die Arme nimmt und sich sagt wie sehr man sich liebt, ja, das ist fuer mich Liebe. Liebe, die einen zum weinen bringt. Vor Glueck.